Vom gediegen-klassischen geprägten Sound der Luzerner Sängerknaben hin zu ironisch angehauchten dargebotenen Liedern: Dies ist in Kürzestform die Geschichte der Mitglieder
der Band «vocabular», die in ihren Darbietungen Männerstimmen aller Schattierungen auslotet, vom Tenor über den etwas tieferen Bariton bis hin zum Bass. Die Formation, seit 2008 in wechselnden Zusammensetzungen sechsköpfig zusammengeschweisst, feierte mit Songs wie «Lozärn» oder «Süessholz» Erfolge. Ihr Album «No 1» landete im März 2022 sogar auf Rang 9 in der Schweizer Hitparade, was für eine A-Capella-Band aussergewöhnlich ist.

«Worom be-nech a dere Party am elfi scho hei, wieso ha’n ech die Reis of Kanada nid eifach gmacht, worom ha’n ech mech met dir nid eifach versöhnt? Jetz isch es z’schpoot deföör, hätti doch meh uf mis Härz glost und weniger nochedänkt.» So ein Auszug aus «Hätti doch», eingespielt auf dem Album «No 1», Worte enthaltend, die zweifellos unser aller Lebensgefühl
treffen, auf verpasste Gelegenheiten und mangelnden Mut anspielend. Die Band nimmt immer wieder auch Aktuelles auf: Zwar ist der Höhepunkt der Pandemie längst Geschichte, doch ihr Song «Oh Dani», gemünzt auf Daniel Koch, Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim BAG, lässt einen auch heute noch schmunzeln, heisst es darin doch: «Jedes Fältli auf dinere Stirn verzellt e bewegti Gschicht, du bisch min Lüchtturm, wo mer de Wag zeigt i dere dunkle Ziit; Fels i de Brandig, chonnsch immer z’oberst im Newsfeed.» Ein grosses mediales Echo war diesem Lied nach seiner Lancierung denn auch gewiss.

Leichtfüssig gesungen, sattelfest die richtigen Tonhöhen treffend, diese Unbeschwertheit auch kombinierend mit Texten, in denen immer wieder ein tieferer Sinn aufscheint: Das ist «vocabular», deren auf der Homepage aufgeschalteten YouTube-Videos die thematische Bandbreite erahnen lassen – mit Titeln von «Alperose», «Sonia», einem «Beatles Medley» über «KnackApella Teaser» oder «Süessholz» bis hin zu «Lozärn» oder «Bünzli»: «Deheim vorem Chuchichäschtli, ged är s’perfekte Schwiizerli, mer winded ihm es Chränzli; s’Znüni isch im Tupperware parat, es kocht’s Ei mit Aromat, de Menüplan, dä isch scho gmacht, am zwölfi Zmittag und am sächsi Znacht.» Welche Lieder die Band wohl in Oberkirch singen wird?

Lassen wir uns überraschen! Sie werden uns charmant ein Spiegelbild der Gesellschaft hör- und fühlbar machen und ihr musikalisches Können zelebrieren. Wer dieses Konzert geniesst, wird in gehobener Stimmung und nachklingenden Gedanken nach Hause gehen – und zuvor hoffentlich auch noch den Apéro im Anschluss an die Aufführung geniessen! Die Kulturkommission freut sich sehr auf Ihren Besuch. Vorerst aber möchten wir Ihnen allen entspannte Festtage und einen guten Übergang ins neue Jahr wünschen.

David Lienert