Hochwassersituation am Sempachersee - Sofortmassnahmen zeigen Wirkung
Der Wasserstand im Sempachersee war aufgrund der sehr nassen Witterung seit Dezember 2023 hoch und sank seither nicht mehr wesentlich ab. Der Kanton Luzern hat von Ende August bis Mitte September 2024 erste bauliche Massnahmen getroffen, um die Hochwassersituation am Sempachersee zu entschärfen. Dabei wurden Teile der im Jahr 2020 umgesetzten Revitalisierungsmassnahmen an der Sure wieder rückgebaut, um den Abfluss der Sure bei Oberkirch zu verbessern (vgl. Mitteilung vom 26. August 2024).
Die erste Etappe der Sofortmassnahmen zeigt Wirkung. Obwohl weitere Sofortmassnahmen vorbereitet werden, ist inzwischen klar, dass die blosse Wiederherstellung der ursprünglichen Abflusskapazität nicht ausreichen wird, um den Pegel des Sempachersees mittel- und langfristig innerhalb des üblichen Schwankungsbereichs zu halten. Denn auch ohne die umgesetzten Revitalisierungsmassnahmen wäre es in den Jahren 2021, 2023 und 2024 wiederholt zu Hochwasser am Sempachersee gekommen. Die Ursache hierfür sind unter anderem klimatische Veränderungen.
Die kantonale Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif) startet nach der Umsetzung der Sofortmassnahmen ein Projekt mit dem Ziel, eine wirtschaftliche und bewilligungsfähige Lösung zu erarbeiten, welche mittel- und langfristig die Hochwassergefährdung am Sempachersee reduziert. Aus diesem Grund wird die Umsetzung des Wasserbauprojekts «Hochwasserschutz und Revitalisierung Sure, Gemeinde Oberkirch und Stadt Sursee» (B 167), das 2019 bewilligt und 2020 zur Ausführung beschlossen worden ist, vorläufig ausgesetzt und unter Berücksichtigung der neuen Erkenntnisse betreffend Auswirkungen des Klimawandels umfassend überprüft. Das bewilligte Projekt beinhaltet Massnahmen an der Sure, ein Hochwasserrückhaltebecken sowie der Neubau des Wehrs zur Regulierung des Sempachersees.